Freitag, 12. Juli 2013

Geht Menschlichkeit vor Nützlichkeit?

Liebes Tagebuch,
was hältst Du von dem vor ca 10 Jahren verhandelten Fall einer Kindes-Entführung, in welcher es um das Überleben, und um die Befreiung dieses Kindes ging?
Zu dessen Nutzen ein damit betrauter Polizist mit der Androhung von einigen, für den Entführer unangenehmen Folgen, den Aufenthalt des Kindes schließlich doch erfahren hatte.
Allerdings wurde das Kind dort tot aufgefunden.

Ob es jemals lebendig geworden wäre, selbst WENN die Erpressung geklappt hätte, wurde bisher leider nie für interessant genug befunden.

Stattdessen wurde der Polizist angesichts Seiner Übertretung des Gesetzes angeklagt, und zumindest mit einer Geldstrafe bedacht.

Weil Gesetze die Bürger vor Übergriffen und Missbrauch schützen sollen. Unter anderem auch vor Gewaltandrohung.
So gut, so recht.

Doch sind die anwendbaren Gesetzes-Paragrafen nur auf einer Ebene der Fairness zulässig. Was ja sehr schön, und edel gedacht ist.

Doch hatte das auch zur Folge, dass der Verbrecher erst einmal die Gesetze der Ethik beachtete, bevor er sich zu einem Vergehen entschlossen hatte?
Oder waren ihm diese, wie alle anderen ...?

Ich nehme eher an, er, und einige andere suchten erst nach passenden Schlupflöchern in denen, die Menschen schützenden Gesetzestexten.
Und so viel mir bekannt ist, wurden auch immer wieder welche entdeckt.
Fast so, wie es sogar Fehler in dem Worte Gottes gab, welche erst vor einigen Jahren dort entdeckt wurden. In den vorherigen Jahrhunderten allerdings glaubten, und mussten die Gläubigen auch diese Fehler als die pure Wahrheit hinnehmen. Überhaupt, als sich sogar noch die päpstliche Unfehlbarkeit dazugesellte!
Weil sich Gott schließlich schon mit der Erschaffung des Menschen allem Anschein nach viel zu wenig Mühe gegeben hatte. Im Gegensatz zu allen anderen Seiner Schöpfungen.
Falls man, wie gesagt dieser Aussage folgen mag, selbst wenn sie für unfehlbar gehalten wird. Denn ein unfehlbares Mittel alles Mögliche oder unmögliche mit ihr durchzusetzen war sie ja schon immer.


Was könnte also näher liegen, als die Menschen mit der Ethik bekannt zu machen?
 
Zumindest in Berlin wurde vor Jahren wieder mit diesem Unterricht an den Schulen begonnen. Wie es einer damaligen TV-Sendung zu entnehmen war. Bei welcher sogar ein kirchlicher Vertreter zugegen war, der keinerlei Einwände vorbrachte, obwohl ihm deutlich anzusehen war, er käme ganz gut ohne sie aus.
Ist allerdings die gelehrte Ethik, der moralischen Auffassung der über 2000 Jahre angehäuften „Erfahrungen“ in Sachen Liebe und Nächstenliebe unterworfen, so wäre selbst sie mit Vorsicht zu genießen.
Denn es kommt heute, wie auch zu früherer Zeit, mehr auf die Auslegungen an. Ganz egal ob die der Bibel, der Ethik, oder auch nur in der täglichen Kommunikation zwischen den Leuten stattfindet.
Sogar unabhängig davon ob sie Kontrahenten, oder gar befreundete Personen betrifft.
Denn jeder scheint davon überzeugt zu sein, SO schlecht wie der Andere ist, bin ICH längst nicht.
Weshalb ich auch weder auf seine Worte achten brauche, noch sie überhaupt für wahr nehmen kann.
Woraus, liebes Tagebuch, statt der liebe zu den Menschen, bisher viel eher Misstrauen, Missverständnisse, und sehr vieles Ungereimtes entstanden ist. Welches trotz allem geglaubt werden soll und muss?
Weil nur DANN der Mensch für NORMAL zu nehmen ist. Auf Grund dessen er sich zum ausgenommen werden auch bestens eignet.
Denn sonst würde er als ein Verrückter gelten, der sich nicht einmal das gefallen lassen möchte?


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